Wiederholungstäter – Maibaum in Deutschbaselitz zum 2. Mal zersägt

Deutschbaselitz: Zum zweiten Mal Maibaum zersägt

Die Dorfbewohner von Deutschbaselitz bei Kamenz haben es an diesem 1. Mai nicht einfach. Der Tradition gerecht, hat sich die gesamte Dorfgemeinschaft schon letzte Woche getroffen um den diesjährigen Maibaum auf dem Festplatz abzulegen. Und am nächsten Morgen der Schreck. Der eigentlich als Maibaum gedachte Stamm, welcher am 30.04 aufgestellt werden sollte – war am Boden zersägt. Doch von riesiger Wut und Trauer war nur kurz die Rede. Umgehend kamen die Freiwilligen wieder zusammen. Unternehmer, Feuerwehr, Dorfgemeinschaft. So wie es in einem Bilderbuche steht, passierte es in Deutschbaselitz. Die Dorfbewohner kümmerten sich spontan um einen neuen Baum, banden die Ranke und zelebrierten am Abend des 30.4 das Maibaumstellen und das Hexenbrennen. Ein traditionelles Fest, bei welchen am Abend mehrere Hundert Bewohner der Ortschaft dabei waren. Auch bewacht wurde der Baum in der Nacht, da anhand der Tradition der Baum bis 6.00 Uhr am kommenden Morgen gefällt werden kann. Passiert sowas und die Dorfgemeinschaft kann dies nicht verhindern – fehlt die nächsten sieben Jahre der Baum. Doch in Deutschbaselitz wurde er bewacht. Als wenige Minuten nach 6.00 Uhr die Beschützer nach Hause gingen, hörten Anwohner Kettensägengeräusche. Als sie aus dem Fenster schauten, staunten sie nicht schlecht. Aktuell unbekannte machten sich an ihrem zweiten, frisch aufgestellten Baum zu schaffen. Das schien den Angreifern aufgefallen und so flüchteten sie, ohne den Baum völlig zersägt zu haben mit einem Auto. Und das war ihr Fehler. Anwohner notierten sich das Kennzeichen des Wagens und riefen die Polizei. Diese forderte die dorfeigene Feuer, an um den Maibaum, welcher sich in weiteren Bäumen verfangen hatte – umzusägen und zu sichern. Keine schöne Aufgabe für die Kameraden. Man entschloss sich, mithilfe eines Traktors den Baum kurz zu ziehen, sodass er an den letzten Zentimetern am Sägeschnitt entzwei bricht. Nur wenige Sekunden später lag der Maibaum auf dem Boden. Die Feuerwehr pfiffig genug, entfernte das Reststück im Boden, sägte den übrigen Maibaum gerade und stellte den angegriffenen Maibaum kurzerhand wieder hin. Wenn die übrigen Dorfbewohner nun den Feiertag bei einem Spaziergang geniesen, dürften sie auser einen viel kürzeren Maibaum und nun 3 zerschnittenen „Altbäumen“ nichts vom früh morgendlichen Treiben bemerken.