Cunnewitz: Wolf reißt wieder 7 Schafe – Schäfer verlor so schon 60 Tiere

Cunnewitz: Wolf reist wieder Schafe
Er hat es wieder getan. Zum wiederholten Male musste Schafsbesitzer Martin Just am Morgen bei seinem Gang zur Koppel schreckliches erleben. Wiedermal hat ein Wolf seinen massiven Zaun erwunden und seine Tiere gerissen. Wielange er diesen Umstand noch aushält ist fraglich.

Eigentlich hatte Besitzer Martin Just am heutigen Sonntag einen Familienausflug geplant. Der junge Schafsbesitzer wollte mit seiner Familie nach Dresden auf eine Messe fahren. Den Tag genießen und die Zeit mit der Familie verbringen. Doch ganz so wie geplant verlief der Tag für den Cunnewitzer doch nicht. Am Morgen vor dem Ausflug wollte sich Martin Just vom Wohle seiner Tiere auf der wenige Meter neben der Ortschaft Cunnewitz stehenden Festkoppel überzeugen. Schon beim Gang zur Koppel stelle er fest, dass wiedermal nicht alles stimmte. Ein Teil der Tiere, um genau zu sein fünf Stück, standen verängstigt in einer Ecke. Am Fell ist Blut zu sehen. Den fittesten Eindruck machten sie auch nicht mehr. Weiter entfernt auf der Koppel entdeckte der leidenschaftliche Schafsbesitzer dann drei leblose Schafskardaver liegen. Für den Schafsmeister mittlerweile leider ein fast gewöhnlicher Anblick, immerhin hatte er mit den aktuell verendeten Tieren jetzt 61 tote Schafe durch einen Wolf. „Die Tiere haben alle Bissspuren vom Wolf, auserdem sieht man auf dem Feld, wo er nach seinem Sprung über den Zaun gelandet ist, noch seine Fußspuren im Acker“, so der Schafsbesitzer. Einige Tiere weisen nebem dem Todesbiss weitere Fleischwunden auf. Ein Schaf jedoch ist großflächig ausgenommen. Der Magen wurde fein säuberlich zur Seite gelegt, das schmackhafte Fleisch verzerrt. Genau so geht der Wolf immer vor, weiß man vor Ort mittlerweile. Nachdem der Wolf die Tiere gerissen hatte, versuchte er sich unter dem Zaun durchzugraben. Doch das misslung. Denn Martin Just hat seinen 1,60 hohen Zaun mit Bedacht zehn Zentimeter in den Boden eingegraben. Doch dies war für den Wolf kein Hinderniss. So wie er in die feste Koppel eingedrungen ist, verlaß er sie auch wieder. Mit einem gekonnten Sprung über den 1,50 Meter hohen Festzaun. Fußabdrücke in dem frischen Acker direkt an der Koppel bezeugen diese Theorie. Auch für Dr. Bernd Zimmer aus Schmeckwitz war dieser Morgen wieder ein schlechter. Zum widerholten Male wurde der von Tierbesitzer Martin Just auf eine seiner Koppeln gerufen. Wieder musste der Tierarzt helfen. Doch seine Hilfe sah für vier Tiere diesmal so aus, dass sie von ihren Qualen erlöst wurden. „Vier Tiere wießen Bissspuren auf, welche in naher Zukunft zum Tot geführt hätten. Teilweise bluteten die Tiere aus der Nase. Ich habe die Tiere dann mit einer Spritze von ihren Qualen erlöst“, so Dr. Bernd Zimmer. Und so sind es wieder 7 Tiere, welche der Wolf in Cunnewitz geholt hat. „Für mich persönlich ist es leider Rutiene geworden, die toten Tiere zu sehen. Es muss endlich eine Lösung her“, so Schafsbesitzer Martin Just. Das sein Zaun die erforderliche Höhe hat, ist bekannt. „Ich habe mit sogar mit Flatterband, wie vom Wolfsbüro Lausitz empfohlen, versucht zu schützen. Doch das Wolfsbüro hat einen Engpass mit der Lieferung von diesem Flatterband. Ich habe mehrmals in den vergangenen Tagen Kontakt mit Verantwortlichen versucht aufzunehmen, doch jegliche Anschreiben sind bis Heute ohne Antwort“. Das Wolfsbüro-Lausitz hatte als Schutzmaßnehme den Schafsbesitzer empfohlen, Flatterband an die Koppel anzubringen. Bereitgestellt wird dieses vom Wolfsbüro. Doch nachdem die Meldung offiziell bekanntgegeben wurde, kann das Flatterband nicht geliefert werden. Das nachsehen hat wiedermal Schäfer Martin Just, der heuer den Verlust durch den Wolf seiner Tieres auf 61 beziffert. Ein kleines Happy-End gab es dann dennoch.
„Ein Schaf, hat die letzten Angriffe alle überlebt. Auch diesmal ist es ohne sichtbare Schäden davon gekommen. Es erhält jetzt einen Ehrenplatz bei mir auf dem Hof“, so Martin Just getrübt.