Großübung der Freiwillgen Wehren am Steinbruch Teufelsberg bei Schwepnitz – neue „Düsenschläuche“ erprobt
Schwepnitz: Feuerwehr erprobt Spezialtechnik
„Achtung Feuerwehr“ ist auf der B97 unweit des Steinbruchs „Teufelsberg“ bei Schwepnitz zu lesen. Im Minutentakt rollten die gewaltigen Tanklöschfahrzeuge der 15 verschiedenen Wehren aus dem ganzen Landkreis über einen kilometerweiten Pendelverkehr „zum Triemig“ nach Schwepnitz. Hier erprobt die Feuerwehr in einer gigantischen Übung mit 160 Einsatzkräften die Neuanschaffung der Düsenschläuche.
Immer wieder kommt es in den vergangenen Jahren in den Sommermonaten zu größeren Flächen oder Waldbränden. Teilweise befinden sich diese in unmittelbarer Nähe zum alten Truppenübungsplatz der Königsbrücker Heide. Die lauernden Gefahren für die Brandbekämpfer sind in solchen Fällen, das fast unkontrollierbare „springen“ der Flammen oder die herabfallende Äste und die somit bestehende Lebensgefahr. „Aber nicht nur bei Waldbränden sorgt die Neuanschaffung der „Düsenschläuche“ in Zukunft für mehr Sicherheit, sondern auch bei Gefahrguteinsätzen, bei welchem giftige Dämpfe bekämpft werden müssen“, so stellvertretender Kreisbrandmeister Volker Lutherberg. Auch das ein Szenario, was auf der viel befahrenen B97 durchaus denkbar ist.
Mit der Schlauchneuheit, welchen man sich als überdimensionaler Feuerwehrschlauch mit aller weniger Zentimeter eingearbeiteten Metalldüsen vorstellen muss, ist es in Zukunft möglich, durch die entstehenden Wassernebelwand ein ausbreiten von Flammen oder Gefahrstoffen zu verhindern. Ganz ohne dabei Menschen in Gefahr zu bringen. „Ziel der am vergangenen Freitag durchgeführten Großübung war es, die kontinuierliche Wasserabgabe von 2400 Liter je Minute über einen Zeitraum von 60 Minuten aufrecht zu erhalten“, so Lutherberg.
Um diese enormen Wassermengen vom kilometerweit entfernten Steinbruch „Teufelsberg“ an die fiktive Einsatzstelle zu bekommen, sorgten 15 Tanklöschfahrzeuge für ausreichend Nachschub. Am Steinbruch angekommen, warteten 4 mobile Pumpen, zwei Befüllplätze sowie etliche Schläuche und ein Herr aus Feuerwehrleuten für eine Befüllzeit von weniger als 2 Minuten je Fahrzeug. Abgelaufen ist dort alles buchstäblich wie in der Formel 1. Die Fahrzeuge waren noch garnicht richtig am Befüllplatz, schon fiel eine perfekt koordinierte Herde an Feuerwehrleuten über das Fahrzeug her und klappten Leitern her runter, öffneten Schiebefächer, schlossen mehrere Schläuche an und machten das Fahrzeug zum befallen startklar. Über Handzeichen wurden dann Kommandos an die Maschinisten der 4 Pumpen gegeben, welche mit maximalen Druck und ohrenbetäubenden Lärm für ein rekordverdächtiges befüllen der Fahrzeuge sorgten. Eine perfekte Mannschaftsleistung. Im Anschluss ging es in Windeseile und ohne Sondersignale zum Einsatzort „zum Triemig“. Auch hier wartete eine Vielzahl an Einsatzkräften auf die Fahrzeuge. In Windeseile wurde die Wasserladung durch überdimensionale Schläuche in ein 60 Kubikmeter umfassenden Behälter gepumpt, wovon sie dann über 400 Meter weiterer Wegstrecke bei den eigentlichen Düsenschläuchen ankamen. Diese arbeiten einwandfrei und sorgten nicht nur bei den Feuerwehrleuten für jede Menge Spass. Hunderte Zuschauer verfolgten am Freitagabend die Geschehnisse der Feuerwehren hautnah. Ob Kinder, welcher zwischen den Düsenschläuchen spielten oder interessierte Zuschauer die das Spektakel einmal Live erleben wollten. „Die Feuerwehr hat auf den Dörfern einen gewissen Stellenwert und das die neue Technik erprobt wird ist sehr wichtig“, so Rüdiger Miertschink aus Bulleritz. Nicht nur die Erwachsenen fanden die Übung wichtig, auch die vielen Kinder, welche sogar den freitäglichen Sonnenschein zum Anlass nahmen, ein Wasserbad in den neuen Düsenschläuchen zu genießen. Mit lachenden Gesichtern von Anwohnern, Kindern und Feuerwehrleuten war diese Übung ein voller Erfolg und hat nicht nur zur Erprobung der neuen Technik beigetragen, sondern auch das Zusammenleben zwischen Feuerwehr und Anwohnern gestärkt.
Text+Fotos: Jonny Linke