WIE GEIL IST DAS DENN! – „…keine Angst, die kriegen uns nicht…“
Neustadt i. Sachsen
Eine denkbar schlechte Wahl trafen gestern zwei Männer (50, 51), die den Abend in einer Gaststätte am Markt verbracht hatten. Als sie zu vorgerückter Stunde das Lokal verließen, regnete es in Strömen und ein Taxi war offenbar nicht zu greifen. So fassten sie kurzerhand den Entschluss zu trampen.
Es fand sich auch ein Autofahrer, der gegen einen kleinen Obolus bereit war, die beiden zu ihrer Unterkunft auf die Ziegeleistraße zu fahren. Schnell nahmen die Männer im Auto Platz – ein Fehler, wie sich wenige Augenblicke später herausstellte.
Nur einige hundert Meter weiter tauchte hinter dem „Aushilfs-Taxi“ ein Streifenwagen der Polizei auf. Das Blaulicht und der Schriftzug -Stopp Polizei- ließen keinen Zweifel, dass eine Verkehrskontrolle folgen sollte. Die Reaktion des Fahrers muss den beiden Fahrgästen sicher die Schweißperlen auf die Stirn getrieben haben. Verbunden mit der markigen Ansage „…keine Angst, die kriegen uns nicht…“, gab der Mann am Steuer des Subaru Gas und raste davon. Im Rückspiegel das Polizeiauto führte die Flucht unter Missachtung jedweder Verkehrsregeln über Ehrenberg, Cunnersdorf, Langenwolmsdorf und wieder zurück nach Neustadt.
Den beiden Männern schwante sehr schnell, dass sie ihr eigentliches Ziel wohl nicht so bald erreichen würden. Zwei Sätze des Fahrers untermauerten diese Vermutung: „Das war so nicht geplant. Ich bringe euch dann später heim.“ Mit den Worten auf den Lippen, fuhr der Mann zum Grenzübergang in Langburkersdorf.
Während Flucht mit teilweise über 160 km/h forderten die beiden Männer immer wieder, dass der Fahrer stoppen und sie aussteigen lassen solle. Dies ignorierte der Mann am Steuer geflissentlich, genau wie den Funkstreifenwagen in seinem Windschatten. Dass insbesondere der Mann auf der Rücksitzbank nicht gänzlich die Contenance verlor, ist im Nachgang umso mehr bemerkenswert. Zumal der Fahrer zwischenzeitlich eine neue Fluchtidee mit den Worten formulierte: „Ich brems´ scharf ab. Dann fahren die hinten rein und ich kann abhauen.“
Zum „Glück“ kam es für die beiden Männer anders. An einem Bahnübergang kurz nach der Grenze blieb das Fahrzeug stecken. Der Fahrer flüchtete zunächst, konnte später aber von tschechischen Polizeibeamten gestellt werden. Gegen den 54-jährigen Dresdner wird unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt.
Die beiden Unglücksraben, die leidlich schuldlos in die Sache hineingezogen wurden, erreichten dann doch noch ihre Unterkunft. Polizeibeamten brachten sie wieder zurück auf deutschen Boden.
Quelle PD Dresden