Tatort – Spielplatz – Fünf Jahre vor der Strafmündigkeit – Fassungslos

Sym-Bild-Pol-Schriftzug

Leipzig, OT Grünau, Stuttgarter Allee/13.04.2016, gegen 14:30 Uhr
Tatort – Spielplatz: Nein, hierbei handelt es sich nicht um den Titel des nächsten abendfüllenden Sonntagabendprogrammes: Es ist die pure Realität. Gestern Nachmittag lauerte ein junges Geschwisterpaar (9 und 11 Jahre) einem jüngeren Mädchen (8 Jahre)
– eigentlich eine Freundin der 9-Jährigen – auf und wollte ihr angeblich nur eine Abkürzung nach Hause zeigen. Auf einem Spielplatz bedrohte das ältere Mädchen dann die 8-Jährige und forderte die Übergabe einer für Kinder sonst unermesslich hohen Summe: 200 Euro. Natürlich hatte die 8-Jährige einen solchen Betrag nicht bei sich und musste nun Schläge, Tritte und Bedrohungen gegen ihr Leben durch das ältere Mädchen hinnehmen. In der Schilderung des verängstigten Mädchens, das sich zu einer Schwimmhalle rettete und dort um Hilfe bat, hatten diebeiden anderen Kinder auf sie eingetreten und geschlagen. In der Geschichte der 9-Jährigen war es jedoch nur die ältere Schwester gewesen, die die Jüngere getreten
und geschlagen hatte. Mit Schmerzen im Bauch und an den Beinen wurde die 8-Jährige später in ein Krankenhaus gebracht, während die Polizei die Familie der beiden schuldunfähigen Kinder aufsuchte. Dort wurden sie von einer uneinsichtigen 11-Jährigen überrascht: Wieso hätte sie etwas falsch gemacht? In ihrer Schule hätte man ihr ebenfalls bereits gedroht, sie umzubringen. Womit sich wieder einmal bewiesen hätte: Kinder lernen aus ihrem Umfeld–
sodass aus Unschuld viel zu früh Schuld werden kann.
Quelle PD Leipzig