Schneefall führt zu zahlreichen Verkehrsunfällen und Verkehrsbehinderungen
Fotos Danilo Dittrich
Landkreise Bautzen und Görlitz
Der Winter hat seit Mittwochvormittag in weiten Teilen der Oberlausitz wieder Einzug gehalten, manche Kraftfahrer wurden davon offenbar kalt erwischt. Allein zwischen 12:00 Uhr und 17:00 Uhr gingen mehr als 50 Unfallmeldungen per Notruf im Führungs- und Lagezentrum ein. Das ist auch für Wintertage ein vergleichsweise hoher Wert.
Der teils ergiebige Schneefall hat in der Oberlausitz überregional, auch auf den Bundesstraßen, den immer wieder betroffenen Bergpassagen im Oberland und sogar auf der BAB 4 zu etlichen Unfällen und Verkehrsbehinderungen geführt.
Oftmals beklagten die Verunfallten gegenüber den Mitarbeitern am Notruf, dass die Fahrbahn winterglatt und von einem Schneepflug weit und breit keine Spur gewesen sei. Der Winterdienst kann seinerseits natürlich nicht überall zur gleichen Zeit sein. Deswegen ist es wichtig, dass sich die Kraftfahrer bei Schneefall und Straßenglätte auf die veränderten Fahrbahnverhältnisse einstellen. Dazu zählt insbesondere eine langsame, vorausschauende Fahrweise ohne Zeitdruck und ausreichender Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden.
Die Streifen der Polizeireviere sind im Dauereinsatz und quasi von einer Kollision zur nächsten gerufen worden. Dabei waren Wartezeiten für die Betroffenen leider unvermeidbar, wenn man sich vor Ort nicht selbst über die Modalitäten einig werden konnte. Durch die zentrale Führung der Kräfte durch das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion in Görlitz hat die Polizei versucht, diese so kurz wie möglich zu halten. In vielen Fällen sind die Beamten bis dato auch noch nicht dazu gekommen, die vor Ort aufgenommen Informationen weiter zu melden, so dass gegenwärtig zu manchen Sachverhalten noch nicht alle Informationen bekannt sind. Dafür bitte ich um Verständnis.
B 99, Ostritz – Zittau
17.02.2016, 14:19 Uhr
In den Serpentinen bei Ostritz ist auf der B 99 am Nachmittag ein Lkw mit einem Citroen zusammengestoßen. Der 47-jährige Berufskraftfahrer war in einer engen Kurve in den Gegenverkehr geraten. Der 46-jährige Autofahrer konnte einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Der Pkw wurde zwischen Lkw und Leitplanke eingeklemmt. Bei dem Unfall wurde der 13-jährige Beifahrer im Auto am Kopf verletzt. Ein Rettungswagen brachte den schwer verletzten Jungen in ein Klinikum.
S 101, zwischen Ralbitz-Rosenthal, OT Naußlitz und Crostwitz
17.02.2016, 15:14 Uhr
Am Nachmittag ist auf der S 101 zwischen Naußlitz und Crostwitz ein Mitsubishi verunfallt. Die 43-jährige Fahrerin hatte offenbar aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit die Kontrolle über den Kleinwagen verloren und war in den Straßengraben gerutscht. Dort überschlug sich das Auto und kam auf dem Dach zum Liegen. Die Frau und ihre schon vorher am Fuß verletzte 14-jährige Beifahrerin blieben unversehrt, an dem Colt entstand Schaden von etwa 5.000 Euro.
BAB 4, Görlitz – Dresden, unweit der Anschlussstelle Weißenberg
17.02.2016, 15:53 Uhr
Auf der BAB 4 sind zwischen den Anschlussstellen Weißenberg und Bautzen-Ost am Nachmittag vier Lkw ineinander gefahren. Die Gespanne haben sich miteinander verkeilt. Vorangegangen war ein Unfall zwischen einem Pkw und einem Sattelzug. Der 45-jährige Fahrer eines DAF war offenbar zu nah am Heck eines vorausfahrenden Nissans, als dessen 57-jähriger Fahrer bremste. Der Lkw prallte auf das Heck des Geländewagens.
Drei nachfolgende Sattelzüge (Fahrer 25, 32 und 58 Jahre) hatten den Mindestanstand ebenfalls zu gering gewählt. Die Bremsmanöver der Fernfahrer führten dazu, dass die tonnenschweren Gespanne ins Rutschen kamen und miteinander kollidierten. Infolge des Unfalls wurde die Fahrtrichtung Dresden voll gesperrt, es bildete sich schnell ein kilometerlanger Rückstau. Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes wurden zur Unterstützung gerufen. Gegenwärtig versuchen Abschleppunternehmen, die verkeilten Lkw wieder rollfähig zu machen und die Fahrbahn zu beräumen. Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde bei dem Unfall niemand verletzt. Der Sachschaden wurde auf mehr als 50.000 Euro beziffert. Die Bergungsmaßnahmen sowie die Unfallaufnahme werden nach vorsichtigen Schätzungen noch bis etwa 20:00 Uhr andauern.
Quelle PD Görlitz