Leipzig: Kurzes „Räuberglück“ – Polizei wartete schon vor Bankfiliale

Räuber gefasst
Ort: Leipzig; OT Lützschena-Stahmeln, Hallesche Straße
Zeit: 26.01.2016, 17:57 Uhr
Gestern, kurz vor Filialschluss, überfiel ein 48-Jähriger die Zweigstelle der Stadt- und
Kreissparkasse Leipzig in der Halleschen Straße. Maskiert und mit vorgehaltener
Schreckschusspistole stürmte er in den Kundenraum. Geld war sein Begehr. Er
forderte die Kunden auf, sich auf den Boden zu legen. Von den Mitarbeitern (m: 25, w:
43) indes erwartete er die Herausgabe des vorhandenen Bargeldes. Nachdem bereits
ein Teil an Münzen und Scheinen in seinem Beutel verstaut waren und er den Ertrag
der Beute registrierte, zeigte er sich sichtlich unzufrieden. So zwang er eine
Mitarbeiterin, den Tresorraum zu öffnen. Als diesesnach endlos verstrichenen Minuten
geschehen und weiteres Bargeld in seinen Beutel gewandert war, flüchtete er mit der
fünfstelligen Summe; direkt in die Arme der bereitsvor der Filiale wartenden Polizisten.
Diese waren aufgrund eines Zeugenhinweises und einem Alarm aus der Filiale über
den Überfall informiert.
Ein Kunde (49), der an diesem Abend in genau dieserSparkassenfiliale Kontoauszüge
holen wollte, erwischte den 48-Jährigen auf dem Podest der Sparkasse und sah wie er
sich eine schwarze Maske über das Gesicht zog. Sofort wählte er die 110. Aufgrund
dieses Hinweises postierten sich die Gesetzeshüter rechtzeitig – noch bevor der
48-Jährige die Sparkassenfiliale verließ – im Umfeld des Kreditinstitutes. Als dieser dann
endlich die Filiale verließ und er durch Polizeibeamte aufgefordert wurde, die Waffe
fallen zu lassen, versuchte er zu flüchten – nur kurz und erfolglos. So ließ sich
schließlich der 48-Jährige ohne weiteren Widerstandfestnehmen. Sowohl die Kunden
als auch die Mitarbeiter der Sparkasse blieben unverletzt, standen jedoch unter
emotionaler Anspannung, zum Teil auch unter Schock. Deshalb übernahm das
Kriseninterventionsteam ihre Betreuung. Gegen den Leipziger, der bislang ein
unbeschriebenes Blatt war, wurde indes ein Ermittlungsverfahren wegen schwerer
räuberischer Erpressung eröffnet und auf Antrag der Leipziger Staatsanwaltschaft
durch den Ermittlungsrichter Untersuchungshaft erlassen und umgehend in Vollzug
gesetzt.
Dem Zeugen und auch den Mitarbeitern der Sparkasse gilt großer Respekt gezollt –
dass sie in jenem Moment wachsam waren und beherzt handelten. (MB)

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